Nackentransparenz-Messung in der Schwangerschaft

Seit Jahren versucht man, während der Schwangerschaft durch Untersuchungen Missbildungen, Fehlanlagen und Erkrankungen des ungeborenen Kindes zu finden. Die aussagekräftigsten Methoden waren bisher immer mit Risiken für die Schwangerschaft behaftet, weil sie Fruchtwasser oder Placentaanteile durch invasive Nadelbiopsie gewinnen mussten. Das Risiko einer Fehlgeburt durch die diagnostische Massnahme lag dabei um 1%.

Die neue Methode der Ultraschall-Messung der Nackentransparenz beim Feten – ergänzt durch biochemische Bestimmungen im Blut der Mutter – eröffnet unblutige und risikofreie Möglichkeiten zur statistischen Vorhersage einer kindlichen Schädigung.

Was wird untersucht ?

Mit hoch auflösenden Ultraschall-Geräten wird eine Flüssigkeitansammlung im Nacken des Kindes gemessen, die sogenannte „Nackentransparenz“ („NT“) . Diese Flüssigkeit findet sich bei allen Kindern. Die Menge bzw. der Durchmesser dieser Ansammlung verändert sich im Laufe der Schwangerschaft und Abweichungen von der Norm geben Hinweise auf genetische und körperliche Störungen. Gleichzeitig wird nach Blutentnahme bei der Schwangeren eine Bestimmung zweier Substanzen durchgeführt, die ebenfalls bei allen Schwangeren vorhanden sind und aus deren Konzentration ebenfalls Rückschlüsse auf Störungen möglich sind. ( freies ß-HCG = humanes Chorion-Gonadotropin und PAPP-A =pregnancy-asociated-plasma-protein A)

Die Kombination dieser beiden Methoden erhöht den Voraussagewert für kindliche Störungen.

Wann wird untersucht?

Die Untersuchungen sollten im Zeitraum der 12. bis 14. Woche der Schwangerschaft durchgeführt werden. Die Scheitel-Steiss-Länge des Feten sollte zwischen 45 und 84 mm betragen.

Was kann gefunden werden?

Die Methode bietet die Möglichkeit, Hinweise auf Störungen der Chromosomen 13, 18 und 21  zu erhalten.

Wie sicher sind die Befunde?

Durch Messung der Nackentransparenz und Bestimmung von f-ß-HCG und PAPP-A kann keine direkte Diagnose gestellt werden ! Es handelt sich um die Bestimmung von statistischen Wahrscheinlichkeiten. Das heisst: bei normalem Ausfall der Messungen kann ein Kind trotzdem krank sein und umgekehrt kann ein Kind trotz auffälliger Messungen gesund sein.

Trotzdem stellt die Methode im Rahmen der nicht-invasiven Massnahmen die genaueste Vorhersage dar. Ob eine Störung mit der Wahrscheinlichkeit von 1:300 (was dem allgemeinen sogenannten „Hintergrundrisiko“ entspricht) oder mit 1:2700 vorkommt, macht schon einen bedeutenden Unterschied.

Die Entscheidung über eventuell weitere invasive Diagnostik bleibt natürlich dennoch bei den werdenden Eltern. Die Befunde aus NT und Biochemie bieten hierbei quasi eine Hilfestellung.

Da die Untersuchung nicht Bestandteil der gesetzlichen Schwangerschaftsvorsorgerichtlinien ist, muss sie – zumindest bei unter 35-jährigen Schwangeren – finanziell selbst getragen werden.

Wenn Sie genauere Informationen wünschen fragen Sie Ihren Frauenarzt !

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