Infektionen als Ursache von Gesundheitsschäden bei Neugeborenen

Die häufigsten Schädigungen bei Neugeborenen beruhen auf den Folgen von Frühgeburten. Die zweithäufigsten Schäden auf Infektionen unter der Geburt. Neuere Untersuchungen haben ergeben, dass auch die Frühgeburtlichkeit in hohem Maße Folge von entzündlichen Veränderungen in der Scheide ist, so dass Entzündungen nach heutigem Kenntnisstand eine Hauptursache für gesundheitliche Schäden im Neugeborenenalter sind.

Ausgangspunkt sind meistens Keime, die in der Scheide vorkommen. Dabei kann es sich um Bakterien handeln, die in geringer Menge in der Scheide keine Krankheitszeichen verursachen und bei vielen gesunden Frauen anzutreffen sind. Bei überdurchschnittlicher Vermehrung können diese Erreger zu Krankheitszeichen führen und über den Muttermund und durch den Gebärmutterhalskanal in die Gebärmutter hochsteigen. Dort können sie entweder durch die intakte Fruchtblase zum Kind vordringen oder durch entzündliche Veränderungen die Fruchtblase porös machen so und zum vorzeitigen Blasensprung führen. In beiden Fällen sind vorzeitige Wehen, Frühgeburtsbestrebungen und kindliche Infektionen die möglichen Folgen.

Eine eher seltene aber sehr gefährliche Infektion, die nicht aus der Scheide sondern auf dem Blutweg auf das Neugeborene unter der Geburt übertragen werden kann, ist die Hepatitis B – eine entzündliche Leberveränderung, die durch Viren ausgelöst wird.

Im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchungen werden einige Untersuchungen zur Vorbeugung durchgeführt. So wird zu Beginn einer Schwangerschaft mit einem speziellen Abstrich nach Chlamydien gefahndet – einer Bakterienart, die häufig zu Fehlgeburten führt. Während der Schwangerschaft wird auf Ausfluss und Beschwerden geachtet und ggf. mikroskopisch untersucht. Am Ende der Schwangerschaft wird bei allen Frauen ein mikrobiologischer Abstrich empfohlen, der krankhafte Keime – vor allem die gefährlichen Streptokokken – nachweisen bzw. ausschließen soll. Im Blut wird ebenfalls am Ende der Schwangerschaft ein Hepatitis-Test durchgeführt.

Wird eine Besiedelung der Scheide mit krankhaften Keimen festgestellt, wird die Infektion entweder noch in der Schwangerschaft oder während der Geburt behandelt, um ein Übertreten auf das Kind zu verhindern. Wird eine Hepatitis bei der Mutter festgestellt, wird das Neugeborene sofort nach der Geburt aktiv und passiv geimpft. Durch diese Maßnahmen wird die Gefahr einer kindlichen Erkrankung zur Zeit bereits deutlich reduziert.

Auch eine Selbstkontrolle der Schwangeren, die mit Teststreifen zuhause 2 mal in der Woche ihren Scheidenschleim untersuchen kann, gibt Hinweise auf Infektionen. Hier sollten saure Verhältnisse (pH-Werte unter 4-4,5) herrschen, in denen  krankmachenden Keime nur schwer  leben und gedeihen können. Sollte eine Frau im Test basische Werte bestimmen, sollte sie sich zu weiteren genaueren Untersuchungen beim betreuenden Frauenarzt melden.

Wenden Sie sich gegebenenfalls an Ihren Frauenarzt, um Näheres zu erfahren!

zurück