Hormoneller Zyklus – Menstruation – was passiert da eigentlich ?

Die regelmässigen Blutungen, die von Frauen Monat für Monat teils geduldig ertragen, teils auch inständig herbeigesehnt werden oder auf deren Ausbleiben man bei Kinderwunsch hofft, sind Ausdruck einer komplizierten Hormonregulation, in die vor allem die Hirnanhangsdrüse, der Eierstock und natürlich die Gebärmutter verwickelt sind. Die Abläufe lassen sich mittels der morgendlichen Körpertemperatur, die man vor dem Aufstehen – am besten im Mund – misst, beobachten (sog. „Basal-Temperatur-Kurve=BTK„). Alle folgenden Ausführungen gelten nur für den unbeeinflussten Ablauf (also ohne Pilleneinnahme).

infos200001_1Schon während der ausklingenden Blutung wird durch die Hormonproduktion der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse)  mit den Hormonen LH und FSH die Produktion der Eierstockshormone für den nächsten Zyklus angeregt. In den ersten Tagen wird vor allem Oestrogen gebildet, das in der Gebärmutter die Schleimhaut wachsen lässt.

BTK: Wenn man während dieser Zeit morgens vor dem Aufstehen die Körpertemperatur misst, sieht man ein relativ niedriges Temperaturniveau. (s.u.)

Gleichzeitig wachsen im Eierstock mehrere Eibläschen heran, von denen meist eines (bei zweieiigen Zwillingen ausnahmsweise auch zwei) nach ca. 14 Tagen durch einen Impuls der Hirnanhangsdrüse zum sogenannten Eisprung angeregt wird. Dabei platzt das Eibläschen, die enthaltene Flüssigkeit und die nunmehr reife Eizelle werden freigesetzt. Die Flüssigkeit läuft in den Bauchraum und wird vom Gewebe aufgesaugt, die Eizelle wird vom Eileiter aufgefangen und in Richtung Gebärmutter transportiert.

Direkt beim Eisprung beginnt aus den Resten des Eibläschens, das sich zum sogenannten „Gelbkörper“ umbildet, die Produktion des Gelbkörperhormones (Gestagen). Dies führt zu einer Veränderung der Gebärmutterschleimhaut, die dadurch in die Lage versetzt wird, eine inzwischen befruchtete Eizelle zur Einnistung aufzunehmen und für das weitere Wachstum einer Schwangerschaft die geeignete Umgebung zu bieten.

BTK: durch die ansteigende Menge an Gestagenen im Blutkreislauf steigt die Temperatur direkt nach dem Eisprung schnell an.

Vom Eisprung an sorgt der Gelbkörper etwa 14 Tage lang für die Gestagenproduktion. Wenn keine Schwangerschaft eingetreten ist, fällt der Gestagenspiegel im Blut ab, die Schleimhaut der Gebärmutter wird nicht mehr gut ernährt und geht zugrunde. Die Reste werden als Periodenblutung ausgestossen. Damit beginnt der Zyklus wieder von vorne.

BTK: Die Temperatur bleibt während der 14 Tage erhöht. Kurz vor der Blutung fällt sie ab und erreicht das Niveau, das sie bei der letzten Periode als Ausgangspunkt hatte.

Wenn eine Schwangerschaft eingetreten sein sollte, bleibt die Gestagenproduktion erhalten, die Schleimhaut der Gebärmutter wird weiter gut ernährt und wird nicht abgestossen. Die Blutung bleibt aus und die Temperatur bleibt erhöht.

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Die beste Zeit zum schwanger werden ist durch Pfeile gekennzeichnet.

Wenn Sie weitere Fragen zum Zyklus und zur Hormonregulation haben, wenden Sie sich an Ihren Frauenarzt.

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