CHLAMYDIEN

Was und wo sind sie?

Chlamydien sind Krankheitserreger, die Bakterien ähnlich sind aber schwerer nachzuweisen sind als diese. Der Nachweis ist erst seit kurzer Zeit zuverlässig möglich. Die Bedeutung für die Frauenheilkunde resultiert aus dem Vorkommen dieser Keime in der Scheide.
Hier kommen sie bei ca. 5% aller Frauen vor (das heißt jede 20. Frau ist infiziert), übrigens auch bei etwa 5% aller Männer. Bei sexuellen Kontakten werden sie unter den Partnern übertragen. Deshalb steigt die Infektionsrate mit der Aufnahme sexueller Aktivität deutlich an.

Was passiert?

Häufig finden sich zunächst keine Krankheitszeichen bei den Betroffenen. Dadurch wird die Diagnose verschleppt und die Zeit der einfachen Behandlung kurz nach Infektion vergeht ungenutzt. Wenn die Infektion bereits länger besteht, wird die Therapie häufig schwieriger und macht längere Behandlung mit mehr Antibiotika notwendig.

Folgen der Infektionen, die später auftreten können, sind Entzündungen an Harnröhre, Scheide und Muttermund. Auch aufsteigende Infekte mit Beteiligung von Gebärmutter, Eileitern und Eierstöcken sind möglich. Dann kommt es zu Unterbauchschmerzen, Ausfluss, Fieber und im schlimmsten Fall zu eitrigen Prozessen im Bauchraum und nachfolgender Sterilität – das heißt Unfähigkeit schwanger zu werden.
Auch in der Schwangerschaft ist die Chlamydieninfektion eine Gefahr, weil sie zu erhöhter Häufigkeit von Fehl- und Frühgeburten führen kann.
Zuletzt kommt ein weiterer Gesichtspunkt ins Spiel: seit kurzem glaubt man Hinweise gefunden zu haben, dass auch die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs durch Chlamydien gefördert werden könnte!

Was tun?

Rechtzeitig erkannt kann man Chlamydien mit Antibiotika gut behandeln, nur die verschleppte Infektion bereitet Probleme!

In der Schwangerschaft wird die Bestimmung von Chlamydien bereits als Vorsorgemaßnahme routinemäßig durchgeführt. Bei Entzündungen im Genitalbereich wird an die Möglichkeit einer Chlamydieninfektion gedacht und die Behandlung so gewählt, dass Chlamydien in jedem Falle miterfasst werden.
Schwachpunkt in der Früherkennung sind die jungen Frauen, die keinerlei Beschwerden haben und doch infiziert sind.
Hier werden vorsorgliche Untersuchungen gefordert, die bei fester Partnerschaft einmal pro Jahr empfohlen werden, bei wechselnden Partnern entsprechend häufiger!

Wenn Sie weitere Auskunft brauchen, sprechen Sie mit Ihrem Frauenarzt darüber !

zurück