Blut im Stuhlgang – Vorsorge gegen Darm- und Magenkrebs

Viele Erkrankungen des Magen-Darm-Systemes äussern sich in frühen Stadien nicht oder nur sehr diskret. Die Symptome sind uncharakteristisch und schwer von vorübergehenden harmlosen Befindlichkeitsstörungen zu unterscheiden. Wer hätte nicht schon einmal Magenbeschwerden, Verstopfung oder Durchfall gehabt ?

Bei zunehmender Zahl an bösartigen Magen-Darmerkrankungen ist also eine wirksame Früherkennung oder noch besser Vorsorge angezeigt.

Was tut man ?

Bisher beruhte die Vorsorge vor allem auf einem Test, der Blut (auch verstecktes- mit blossem Auge nicht sichtbares) im Stuhlgang feststellte. Die Kosten des sog. Haemoccult- oder Haemofec-Test (ein Guaiak-Test) wurde als Vorsorge von den Krankenkassen ab dem 45. Lebensjahr jährlich übernommen. In den Tagen vor dem Test war eine bestimmte Diät einzuhalten (keine Medikamente oder Vitamin C, keine Radieschen, kein Meerrettich), um das Ergebnis nicht zu verfälschen. Auch bei korrekter Anwendung wurden mit diesem Test allerdings nur unter 40% der Krebserkrankungen gefunden.

Seit dem Jahr 2002 hat sich zudem die Kostenübernahme durch die Krankenkassen geändert. Der Test wird erst ab dem 50. Lebensjahr jährlich übernommen. Ab dem 55. Lebensjahr sogar nur alle 2 Jahre. Statt des Testes kann man sich ab 55 Jahren alternativ zur Darmspiegelung („Coloskopie“) entschliessen, die zwar die genaueste Methode ist und eine optimale Früherkennung darstellt aber deutlich aufwendiger und unangenehmer ist, so dass sich sicher nicht alle Patienten dazu entscheiden können (ganz zu schweigen von der Kapazität der Kliniken, die eine solche Flut von Untersuchungen nicht bewältigen könnten.
Wer eine Coloskopie zur Vorsorge hat durchführen lassen, der erhält dann 10 Jahre lang kein Stuhltestbriefchen mehr.

Was könnte man tun ?

An der Wertigkeit der Koloskopie als bester Methode ist nicht zu zweifeln. Doch wer davor zurückschreckt oder auch vor dem 50. Lebensjahr eine gute Vorsorge nutzen will, für den gibt es eine  Alternative: ein immunologischer Test auf Blut im Stuhl, der weit weniger störungsanfällig ist, der zudem bis zu 86% aller Darmblutungen  anzeigt und der ebenso leicht durchzuführen ist wie der „alte“. Die Kosten dieses immunologischen Testes werden allerdings zur Zeit von den Krankenkassen nicht übernommen. Das heisst, wenn Sie einen solchen Test machen lassen wollen, müssen Sie die Kosten selbst übernehmen.

Sprechen Sie mit Ihrem Frauenarzt, Hausarzt oder Internisten darüber, was für Sie das beste wäre.

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